Der Schwerpunkt der Orchideenvorkommen in unserer Region liegt eindeutig in der Bergbaufolgelandschaft. Orchideen im Unstruttal oder Thüringen sind für viele normal, aber in den "Mondlandschaften", die der Braunkohlebergbau hinterlässt, scheint es doch unmöglich, dass es dort seltene Pflanzen oder Tiere gibt.
Paul Markmann war einer der ersten die dies erkannten und darauf aufmerksam machten, dass in diesen Gebieten sich u.a. Orchideen ansiedelten. So kommen selbst die sehr interessanten und schätzenswerten Vorkommen bei Leißling, Goseck oder den Bachtälern nicht an die Bestände in den Bergbaufolgelandschaften heran. 250 Sprosse pro Quadratmeter von Epipactis palustris oder 100.000 blühende Exemplare von Dactylorhiza incarnata sind nur zwei Beispiele für den Reiz der von dieser Landschaft ausgeht.
Wehret den Anfängen
In viele Orchideengebieten der Region kannte man diese Unsitte schon länger, dass Naturfreunde der Meinung sind, wild lebende Orchideen seien in ihrem Privatgarten besser aufgehoben sind als in der freien Natur. Hierbei handelt es sich nicht nur um einen groben Gesetzesverstoß, sondern auch um eine nicht entschuldbare Dummheit.
Orchideen bilden mit speziellen Pilzen eine Symbiose, diese funktioniert aber nur wenn beide z.B. auch die speziellen Bodenbedingungen vorfinden. Ist das nicht der Fall sterben die Orchideen langsam ab und ihr genetisches Material ist für immer verloren.
In diesem Jahr konnten wir feststellen, dass an einem Standort Ausgrabungen stattgefunden haben. Wir haben das Ganze zur Anzeige Gebracht und werden im kommenden Jahr diese Gebiet mit Argusaugen beobachten.
Die Orchideenberichte von 2000 bis 2005 sind gegen einen kleinen Unkostenbetrag bei der AG Orchideen erhältlich. Geführte Wanderungen finden im Zeitraum von Mai bis Juli statt. Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.Wanderungen können auf Wunsch auch individuell geführt werden. Dazu ist eine frühzeitige Vorbestellung nötig.